AMA-Forum Fleisch 2025: Wertschätzung im Fokus

(Wien, 5. Juni 2025) Fleisch ist weit mehr als ein Grundnahrungsmittel – es ist ein Kulturgut, das tief in der österreichischen Landwirtschaft verwurzelt ist. Doch wie kann seine Wertschätzung in Zeiten von Nachhaltigkeitsdiskussionen, Tierwohlfragen und veränderten Konsumgewohnheiten neu gedacht und gestärkt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt des AMA-Fleischforums 2025, das am 4. Juni in der eindrucksvollen Wolke 19 im Ares Tower in Wien stattfand.

„Nur wenn wir Denkmuster hinterfragen und neue Perspektiven zulassen, können wir das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten fest verankern und die Zukunft der Fleischbranche sichern“, erklärte Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing, beim diesjährigen AMA-Forum Fleisch. Unter dem Motto „Fleisch hat Zukunft – Wertschätzung im Fokus“ versammelte die Veranstaltung führende Vertreterinnen und Vertreter der Branche und Wissenschaft, um gemeinsam neue Denkansätze, innovative Technologien und nachhaltige Konzepte zu diskutieren. Mit dem AMA-Fleischforum bietet die AMA-Marketing jedes Jahr eine Plattform für den Austausch von Wissen, Erfahrungen und zukunftsweisenden Ideen. Rund 200 hochkarätige Gäste nahmen heuer am Event im Ares Tower teil. „Wir wollen die Zukunft des Lebensmittels Fleisch gemeinsam gestalten: durch mehr Transparenz, innovative Weiterentwicklungen, neue Kommunikationswege und vor allem durch Wertschätzung – vom Stall bis zum Teller“, betonte Mutenthaler-Sipek.

Das Forum bot ein vielseitiges Programm mit Vorträgen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Herausforderungen und Chancen der Branche: Robert Römer, Geschäftsführer der deutschen Initiative Tierwohl (ITW) sprach über die gesellschaftlichen Anforderungen nach mehr Tierwohl, den Wert von Siegeln und die Kennzeichnung der Haltungsform. Die ITW als branchenübergreifende Initiative existiert seit 10 Jahren. „Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel ziehen an einem Strang – das schafft Planungssicherheit für die Teilnehmer. Wenn wir es schaffen, gemeinsam das Tierwohl und das Image zu verbessern, dann haben wir viel gewonnen“, so Römer.

Leon Cuypers (Vion Food Group) erläuterte den Ansatz der Tierhaltungskennzeichnung in den Niederlanden mittels des „Good Farming Star“-Konzeptes und des „Better Leven“-Labels. Mit dem Konzept ist es gelungen, eine Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Handel zu schaffen, so Cuypers: „Die Gesellschaft erwartet von uns, dass wir unser Geschäft verantwortungsbewusst ausrichten. Bäuerinnen und Bauern profitieren ebenso wie der Handel durch eine langfristige Bindung, Risikominimierung und mehr Transparenz.“ Wie sich das Vertrauen entlang der gesamten Wertschöpfungskette stärken lässt und wie der österreichische Weg in der Tierhaltung aussieht, erklärte Rüdiger Sachsenhofer (AMA-Marketing), der das AMA-Gütesiegel-Zusatzmodul Tierhaltung plus in den Mittelpunkt stellte: „Damit wird eine einheitliche Kennzeichnung geschaffen, die Tierhaltung verbessert und die Wertschätzung gesteigert“, betonte Sachsenhofer.

Nach einer Pause, die intensiv zum Netzwerken genutzt wurde, präsentierte Veronika Weber (Vion Food Group) digitale Lösungen für Tierschutz und Nachhaltigkeit auf der Bühne. Gabriele Weiss Brummer (Board Bia) lieferte spannende Einblicke in Irlands Weg Richtung Nachhaltigkeit. Dabei berichtete sie vor allem über die innovativen Weiterentwicklungen der irischen Weidehaltung bei Rindern und über die Fortschritte im irischen Landwirtschaftssektor. Die Zukunft des Fleischmarketings stand im Mittelpunkt des Vortrags von Rudolf Stückler (AMA-Marketing).

„Das AMA-Forum Fleisch ist eine einmalige Gelegenheit für alle Beteiligten der Branche, gemeinsam an einer nachhaltigen, transparenten und wertschätzenden Zukunft des Lebensmittels Fleisch zu arbeiten“, betonte Mutenthaler-Sipek. Das Forum bot auch zwei spannende Podiumsdiskussionen. Beim ersten Gespräch ging es darum, was den Wert des Lebensmittels Fleisch steigern kann. Diskutiert haben Leon Cuypers (Vion), Karl Feichtinger (Wech), Robert Römer (Initiative Tierwohl), Rüdiger Sachsenhofer (AMA-Marketing) und Gabriela Kritsch (Berger).

Ein zweites Podiumsgespräch beleuchtete den Einfluss neuer Technologien auf die Fleischbranche mit Gabriele Weiss Brummer (Board Bia), Josef Fradler (Arge Rind), Stefan Mader (ÖFK), Alois Strohmeier (Steirerfleisch) und Veronika Weber (Vion). Einig waren sich die Diskutantinnen und Diskutanten darin, dass Weiterentwicklung und Innovation notwendig sind, um konkurrenzfähig zu bleiben und den Ansprüchen der Gesellschaft nachzukommen – gleichzeitig wurde die Notwendigkeit betont, dass Bäuerinnen und Bauern in diesem Spannungsfeld wirtschaftlich arbeiten müssen.

Neben den informativen Beiträgen und Diskussionen bot das AMA-Fleischforum auch reichlich Gelegenheit für den persönlichen Austausch – eine wichtige Basis, um gemeinsam die Herausforderungen der Branche anzugehen und innovative Ideen umzusetzen.

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